Religiöse Bildung unterstützt den Menschen in seiner Offenheit für Fragen nach dem Sinn des Lebens und der Welt und dient damit seiner ganzheitlichen Entfaltung. Zugleich trägt sie zu einem verantwortungsbewussten Handeln der Menschen im gesellschaftlichen und politischen Kontext bei. Sie fördert die Werteentwicklung und stärkt die Verständigung der Religionen, Kulturen und Generationen. Damit ist sie ein wichtiger Baustein einer lebendigen Demokratie.
Religiöse Erwachsenenbildung erschließt die Inhalte und Praxis der Religion(en) mit dem Ziel, zur Selbstreflexion, -verantwortung und -bestimmung des Menschen anzuregen. Dabei ermöglicht sie den Erwerb von Kenntnissen, Fähigkeiten und Erfahrungen im religiösen Bereich, fördert die Meinungsbildung und Entscheidungsfähigkeit und führt zum Abbau von Vorurteilen. Unabhängig von einer getroffenen Glaubensentscheidung befähigt sie dazu, Religion auch auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse kritisch zu reflektieren und ihre Inhalte in Bezug zur eigenen Lebenswelt zu setzen. Unter Berücksichtigung von Didaktik und Methodik der Erwachsenenbildung thematisieren ihre Angebote Religion(en) und ihre Inhalte, ihre Praxis, ihre Symbolwelt und ihr Ethos. Der religiöse Bereich wird hierbei nicht als abgegrenzter Sektor verstanden, sondern er berührt in vielfacher Weise persönliche, gesellschaftliche, politische, sprachliche, gesundheitliche, kulturelle, wirtschaftliche und berufliche Fragen.